Kein Geld für die Rühlmannstätte
Die Bezirkregierung Detmold hat mitgeteilt, dass das Land NRW kein Geld für die Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudes auf der Rühlmannstätte geben wird. Darüber informierte Bürgermeister Dr. Andreas J. Wulf den Gemeinderat am 21.03.2013.
Damit klafft ein großes Loch in dem Finanzierungskonzept für das Projekt. Nach dem Finanzierungsplan sollten ca. 119.000 € von insgesamt ca. 381.000 € aus dem Denkmalförderprogramm des Landes kommen. Die Gemeindeverwaltung hatte das Geld bei der Bezirksregierung beantragt.
Wie die Bezirksregierung ausführte, hat das Land zu wenig Denkmalfördermittel zur Verfügung gestellt. Es gibt zahlreiche Denkmäler in OWL, die vorrangig zu fördern sind. Wie der NW/LZ vom 19.03.2013 zu entnehmen war, sollen die Denkmalfördermittel in den nächsten Jahren weiter reduziert und bis 2015 auf Null zurückgefahren werden.
Die Bezirksregierung versucht nun noch, die Rühlmannstätte auf die Reserveliste zu bringen. Würde das gelingen, dann könnte die Rühlmannstätte gefördert werden, wenn die für andere Objekte in OWL bereit gestellten Gelder nicht abgerufen würden. Allerdings würden dann voraussichtlich vor allem solche Projekte zum Zuge kommen, die kurzfristig realisiert werden könnten.
Mit dem Wegfall der Denkmalfördermittel ist nun auch fraglich, ob es noch Geld aus einem weiteren Topf des Landes, dem der Dorferneuerung geben wird. Weil die Rühlmannstätte ein Begegnungszentrum werden soll, wurden weitere Mittel in Höhe von 124.000 € eingeplant.
Die Gemeindeverwaltung hatte aufgrund der Haushaltssicherung einen Eigenanteil in Höhe von ca. 31.000 € eingeplant. Es blieb noch eine Lücke von rd. 107.000 €, die durch Eigenleistungen des Heimatvereins sowie durch Stiftungsmittel gedeckt werden sollte.
Für die Instandsetzung des Bruchsteinhauses wird mit weiteren Kosten in Höhe von 90.000 € gerechnet. Davon sollten rd. 30.000 € aus der Dorferneuerung kommen. Der Eigenanteil der Gemeinde wurde verwaltungsseitig mit 7.500 € angesetzt. Die Deckungslücke von rd. 52.500 € müsste aus Stiftungsmitteln geschlossen werden.
Bürgermeister Dr. Andreas J. Wulf hat die neue Situation umgehend mit dem Vorstand des Augustdorfer Heimatvereins erörtert. Dieser soll Hauptnutzer der Rühlmannstätte werden. Der Vorstand erklärte, dass der Verein weiterhin an der Rühlmannstätte interessiert ist. Angesichts der unklaren Finanzierungssituation ist er aber auch für Alternativen zur Rühlmannstätte offen.
Mögliche Alternativen könnten sich insbesondere in Folge der Umsetzung der Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung ergeben. Im einstimmig beschlossenen Haushaltssicherungskonzept (HSK) 2010 führte der Rat aus: „Vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen wird das Ziel verfolgt, nicht mehr benötigte Gebäude, Gebäudeteile oder Räume aus der Nutzung zu nehmen oder für andere Zwecke bzw. Nutzer zur Verfügung zu stellen.“
Und zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit enthält das HSK den Auftrag, eine Aufgabe des oder Verlagerung des Jugendzentrums zu prüfen, weil mehr dezentrale Einrichtungen zur Betreuung der Kinder- und Jugendlichen geschaffen werden sollen.
Die Nutzungskonzeption für die Rühlmannstätte sieht vor, dass das Objekt auch von der Initiative zum Wiederaufbau des Schlosses Lopshorn und dem Naturpark Teutoburger Wald genutzt wird. Die Initiative Lopshorn könnte ihr Projekt und die Sennerpferde präsentieren. Die Sennerpferde sind die älteste Pferderasse Deutschlands. Das Gestüt und Jagdschloss Lopshorn lag auf Augustdorfer Grund. Der Naturpark Teutoburger Wald führt mit Unterstützung der Gemeinde Augustdorf das Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald durch. Er benötigt Räume für eine Aufstellung zu dem Projekt.
(Text: Bekanntmachungen der Gemeinde Augustdorf vom 22.03.2013)