Heimatverein zum Planungsstand Rühlmannstätte
Realität ist ernüchternd
»Ohne Moos nix los«. Diese klaren Worten des Augustdorfer Bürgermeisters Dr. Andreas Wulf haben knapp 100 interessierte Augustdorfer Bürger vernommen, die sich für die Informationsveranstaltung zur »Rühlmannstätte« versammelt hatten. Der Heimatverein, Vertreter des Naturschutzgroßprojektes Senne und Teutoburger Wald und der Initiative »Wiederaufbau Schloss Lopshorn und Sennerpferde« stellten erneut ihre Pläne vorund hatten zur Diskussion aufgerufen. Eine Lösung für das Dilemma ist dabei nicht herausgekommen.
Schon seit 2001 ist der Heimatverein mit der Entwicklung eines Orts- und Sennemuseums beschäftigt. Margarete Rühlmann vererbte das große Areal mit dem historischen Gebäudeensemble an der Haustenbecker Straße 2002 an die Gemeinde, mit der Auflage, dass dem Heimatverein ein Nutzungsrecht für das Museum eingeräumt wird. Im gleichen Jahr stellte die Bezirksregierung fest, dass das Projekt der Dorferneuerung förderfähig ist. Trotz jahrelanger Planungen kommt das Projekt für ein »Zentrum für Naturschutz, Kultur- und Heimatpflege« aber nicht voran. Der Grund: Um die Fördergelder zu erhalten, fehlen etwa 35.000 Euro, die als Eigenanteil aus dem Haushalt der Gemeinde kommen müssten. Bei kalkulierten Gesamtkosten von 380.000 Euro ein Klacks, aber: »2010 ging die Gemeinde in den Nothaushalt, wir können deshalb nicht das nötige Geld bereitstellen. Für 2012 sieht es schlecht aus, wir müssen an vielen Stellen starke Einsparungen vornehmen«, erklärte Wulf. Das Geld über Spenden oder Sponsoren hereinzuholen, ist nicht gestattet.
Bei der Versammlung machten sich die Mitstreiter machten sich noch einmal für ihre Nutzungspläne stark. »Naturschutz und Heimatschutz haben ein gemeinsames Ziel: Erhalt historischer Kulturlandschaft«, so Biologe Peter Rüther vom Naturschutzgroßprojekt. »Es geht darum, eine historische Stätte wiederzubeleben. Wir suchen eine Heimstätte, von der wir unser Projekt bearbeiten können« erklärt Klaus Cieciera von der Initiative Wiederaufbau Schloss Lopshorn und Senner Pferde. Er wolle mit dem Naturschutzprojekt und dem Heimatverein eine Symbiose bilden.
Bei einer Abstimmung votierten 80 Prozent der Anwesenden für die Weiterverfolgung des Projektes. Auch Friedrich Brakemeier, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, erklärte seine Unterstützung. Immerhin sei der Augustdorfer Heimatverein einer der aktivsten in Lippe. Er sei der Meinung, dass der Dreiklang von Heimatverein, Initiative Wiederaufbau Schloss Lopshorn und Naturschutzgroßprojekt ein durchaus stimmiges Konzept sei. »Grundsätzlich denke ich, dass dieses Tor zum Teutoburger Wald erhaltenswert ist, um dieses Stück Geschichte zu dokumentieren. Wir sind dafür, aber eine Lösung für dieses Problem haben wir auch nicht.
Bericht Lippe aktuell 15. Februar 2012