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Dorfschänke mit Postamt

Ortsgeschichte: Im abgerissenen „Gasthof zur Linde“ in Augustdorf wurden nicht nur Briefe angenommen. Hier stand auch der erste Fernsprecher

Gasthof   "Zur Linde"    um 1950

Historische Ansicht: „Gasthof zur Linde“ um 1950

 Der Rasen ist frisch eingesät, die Fläche frei von Geröll und Steinen. Nichts erinnert mehr daran, das an der Pivitsheider Straße 55 bis vor kurzem noch ein Haus stand, das nicht nur geschichtsträchtig war, sondern nach Ansicht einiger Bürger unter Denkmalschutz hätte stehen müssen: der ehemalige „Gasthof zur Linde“.

„Ich finde es schade, dass es einfach abgerissen wurde“ findet Erika Hellweg, die sich sehr für den Erhalt alter Gebäude in der Sennerandgemeinde einsetzt. Denn auch die Geschichte des Ortes ist eng mit dem nun abgerissenen Gebäude verbunden. „ Die erste Poststelle in Augustdorf wurde im Jahre 1887 in der Gaststube Zur Linde, dem alten Leppelmeierschen Kaufhaus, eingerichtet, berichtet Hellweg.

Simon Niebuhr hieß der Heidenoldendorfer Kaufmann, der die Gaststube übernommen hatte. Die Posthalterei betrieb er nebenberuflich. „ In den Jahren des Bestehens wurden die Postsachen noch durch einen Einspänner täglich aus Pivitsheide geholt“, erfährt man aus der Augustdorfer Chronik.

Das Gebäude war aber nicht nur die Post, sondern auch die erste und lange Zeit einzige Fernsprechstelle des Dorfes. Diese wurde 1906 eingerichtet. Im selben Jahr verstarb auch der letzte Angehörige der Familie Niebuhr, so dass vom Februar des Jahres ein Herr Günther die Augustdorfer Poststelle übernahm und diese bis zum Jahre 1947 leitete.

Warum wurde das Haus bei so einer reichhaltigen Historie nicht unter Denkmalschutz gestellt? „Die Gemeinde kann nur ein Gebäude unter Denkmalschutz stelle, wenn die Besitzer damit einverstanden sind oder wenn diese sogar mit dem Ansinnen auf die Kommune zukommen“, erläutert Armin Zimmermann von der Gemeindeverwaltung die Vorgehensweise.

Was mit dem Grundstück passiert, ist unklar. 

Bild / Auszug aus dem Bericht der LZ vom 24.10.2018 

Anmerkung

Im September 2015 entstand durch einen Brand, der auf Grund eines technischen Defektes entstanden ist, großer Schaden. Das Gebäude stand über Jahre leer. Durch Folgeschäden drohte Einsturzgefahr, daher beantragte der Eigentümer des Gebäudes den Abriss.

"Zur Linde"    September 2018

                               Gasthof „Zur Linde“ Pivitsheider Straße 55 September 2018 kurz vor dem Abriss

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